|
|
|
Mehr
zur Stadt Oettingen: |
|
Mehr
zum erLEBENspfad: |
|
|
|
Sanierung
Die
Sanierung der St.-Anna-Kapelle begann im April 2004. Sie wurde
aus finanziellen Gründen in drei Bauabschnitten vollzogen.
Der
erste
Bauabschnitt umfasste die Sanierung des Daches und
des Dachstuhls. Um Kosten zu sparen, besorgten das
Abdecken des schadhaften Daches 19 freiwillige Helfer.
Das abgebaute Türmchen wurde in Oberstaufen im Allgäu
von einem kundigen Handwerksmeister mit neuen
Holzschindeln versehen. Die Neueindeckung des Dachs mit
historischen Mönch- und Nonnenziegel übernahm die
Firma Grimmbacher aus Nördlingen, den Blitzableiter
montierte die
Firma Biber aus Oettingen. Bei der Sanierung des
Dachstuhls, ausgeführt von der Firma Eigner aus Nördlingen,
stellte der Restaurator Thomas John fest, dass die
freigelegte Bohlenbalkendecke an der Unterseite der
Bretterung eine alte Fassung in weißer, grauer, roter und hautfarbenen Farbe aufweist. Somit
war der Beweis erbracht, dass die Fassung zeitgleich mit
der Malerei der Raumschale ist und wie bereits schon früher
vermutet, die Kapelle mit einer Holzbalkendecke versehen
war. |
Freiwillige Helfer |
Auch
die vorgenommene dendrochronologische Alterbestimmung der
Deckenbalken und des Dachstuhls steht im Einklang mit der
Renovierung und Erweiterung der Kapelle in den Jahren 1606 bis
1608. Bei der Renovierung der Deckenbalken wurden die
Verzapfungen und Befestigungen von neuen Balkenteilen durch
Schlitzbleche aus Stahl so vorgenommen, dass diese von unten
und von der Seite nicht sichtbar sind, damit evt. später bei
einer Freilegung dieser Holzbalkendecke der optische Eindruck
gewahrt bleibt. Die alten Bohlenbretter wurden der alten
Fassung wegen wieder verlegt und mit einer zusätzlichen neuen
Bretterung geschützt. Die spätere Putzdecke, welche mit
handgezogenen Biberschwanzziegelplatten belegt ist, wurde
erhalten
Arbeit am
Fundament |
Der zweite
Bauabschnitt umfasste die statische Sicherung und
die Außeninstandsetzung. Durch die Lage an der Wörnitz
und den dadurch wechselnden Grundwasserspiegel
und das nur 65 tiefe, desolate Fundament an der
Nordseite, erwies sich für die Standfestigkeit der
Kapelle als großes Problem. Die Freilegung des
Fundaments, die abschnittsweise Untergrabung und
anschließende Ausgießung mit Beton war letztlich
die preiswerteste Lösung um eine zukünftige
Standfestigkeit zu garantieren. Der Auftrag wurde der
Baufirma Johann Brenner in Ederheim übertragen.
Erschwert wurden die Arbeiten im hinteren Teil unter der
Empore, wo die Kapelle mit dem Gebäude der
Diakoniestation zusammengebaut ist. Dort musste von Hand
gegraben werden, da der Einsatz von Maschinen im
Innenraum nicht möglich war. Das Gleiche galt auch für
die Untergrabung der drei Stützpfeiler außen am Chor
der Kapelle. |
Nach
Einziehung eines Betonrings gegen das Erdreich und der
Isolierung des ursprünglichen Fundaments gegen Feuchtigkeit,
wurde der ganze Bereich mit verdichtungsfähigem Material
aufgefüllt und nach Aufbringung einer Humusschicht bis zur
Fundamentsgrenze eingeebnet. Den Zuschlag für die
Putzarbeiten an den Außenwänden der Kapelle erhielt die
Firma Heuchel aus Nördlingen. Den Zuschlag für den Außenanstrich
bekam der Malerbetrieb Aulehner aus Wemding. Weiter wurden
ca. 40 Grabmäler von der Firma Wittner abgebaut, in der
Werkstatt in Deiningen repariert und saniert und auf dem
St.-Anna-Friedhof wieder aufgestellt. Allein diese Maßnahme
belief sich auf ungefähr 40 000 Euro.
Der dritte
Bauabschnitt wurde in den Abschnitte 3 a und
3 b unterteilt.
Der Bauabschnitt 3
a beinhaltete die gesamte Innenrenovierung der Kapelle.
Hauptproblem war die Schließung der Setzungsrisse. Mit
den dafür notwendigen Verpressarbeiten musste eine
Spezialfirma aus Ostdeutschland betraut werden. Das
Verputzen der Innenwände bis zu einer Höhe von 150 cm
besorgte die Firma Seefried aus Oettingen.
Das Anlegen der Wandfarbe in einem gebrochenem Weiß
erledigte der Restaurator Thomas John, der auch den
Altar, die Bänke und die Emporenwand künstlerisch
überarbeitete. Die Unterkonstruktion für die fünf
Grabplatten im Innenraum der Kapelle fertigte und montierte
die Firma Dehler aus Lauingen. Mit den Schreinerarbeiten wurden
die Firmen Heiss und Ott betraut und die Steinmetzarbeiten
erledigte die Firma Eisenbarth (alle Oettingen). Für die Außenanlagenarbeiten
war die Firma Lorenz Lechner aus Megesheim zuständig. |
Renovierung
des Altars |
Den
Einbau einer modernen Elektroanlage besorgte die Firma
Winfried Höhenberger aus Oettingen. Dabei
wurde die Beleuchtung der Kirche von oben mit
kleinvolumigen etwa 400 mm abgependelten NV-Strahlern
vorgenommen. Das hierfür notwendige elektrische Betriebsgerät
wurde im Dachboden installiert. Im Altarraum wurden zwei
Stromschienen hinter den beiden Mauervorsprüngen installiert.
Die Strahler können nach Bedarf aufgereiht werden und sind
dreh- und schwenkbar. Für die Ausleuchtung des
Emporenbereichs wurden aufgrund der sehr geringen Raumhöhe
Einbaustrahler installiert.
Der
Bauabschnitt 3 b besteht aus der Erstellung von vier
Besucherparkplätzen und der Pflasterung des erweiterten
Eingangsbereichs zur Diakonie und Kapelle. Weiterhin die
Sanierung der inzwischen baufällig gewordenen Friedhofmauer
mit ca. 30 Grabplatten und Grabsteinen. Die Arbeiten des
Bauabschnitts 3 b werden vorausssichtlich im Jahr 2012
begonnen und ausgeführt.
|